Bei der Jugend-Europameisterschaft in Samorin (Slowakei) sorgte ein junger Athlet aus Stockerau für Furore: Christian Giefing, 17 Jahre alt und seit 2020 Mitglied eines niederösterreichischen Schwimmteams, gewann in beeindruckender Manier die Goldmedaille über 200 Meter Freistil.
Mit bereits zwei österreichischen Junioren-Rekorden im Vorlauf und Halbfinale ließ er keinen Zweifel an seiner Form. Im entscheidenden Rennen verbesserte er die Bestzeit noch einmal auf 1:46,88 Minuten und sicherte sich damit Platz eins sowie nationale Rekorde in den Altersklassen U17 und U18.
„Ich habe meinen Namen gehört und wusste, dass ich ganz vorne bin – ein unglaublicher Moment“, erzählt Giefing über die Sekunden nach dem Anschlag. Der junge Burgenländer blieb trotz Nervosität fokussiert und mobilisierte im Finale noch einmal alle Reserven.
Weitere Glanzleistungen unterstreichen das Talent
Auch über 400 Meter Freistil setzte Giefing starke Akzente: Mit einer neuen persönlichen Bestzeit von 3:50,00 Minuten landete er auf dem 6. Platz, unterbot erneut das Jugend-WM-Limit und stellte weitere österreichische Altersklassenrekorde auf. Die positive EM-Bilanz rundete er mit einem 6. Platz in der 4x100m-Freistilstaffel ab.
Weichenstellung in der Pandemie: Perspektiven für junge Schwimmer
Dass Giefing heute internationale Erfolge feiert, ist auch einer klugen Entscheidung in schwierigen Zeiten zu verdanken. Während der Corona-Lockdowns suchte seine Familie nach Möglichkeiten, das Training aufrechtzuerhalten. Ein Nachwuchsleistungszentrum in Niederösterreich konnte unter strengen Vorgaben weiterhin Training ermöglichen – eine Lösung, die damals nicht selbstverständlich war.
Ein herzliches Dankeschön gilt in diesem Zusammenhang Bürgermeisterin Mag. Andrea Völkl, die sich mit besonderem Engagement für die Bedürfnisse junger Sportlerinnen und Sportler eingesetzt hat. Ihr Einsatz war entscheidend dafür, dass Nachwuchstalente auch während der Pandemie geeignete Trainingsbedingungen vorfanden.
Familienentscheidung mit langfristiger Wirkung
Zu dieser Zeit war Sebastian Giefing, Christians älterer Bruder, bereits am BSFZ Südstadt aktiv und konnte uneingeschränkt weitertrainieren. Für die jüngeren Geschwister Christian und Katharina war das pandemiebedingt nicht möglich – sie waren von den damaligen Trainingsverboten direkt betroffen.
Auf der Suche nach einer Perspektive fanden sie in Stockerau eine Möglichkeit, unter Einhaltung aller Vorgaben weiterzumachen. Was zunächst als pragmatische Lösung begann, entwickelte sich rasch zur sportlichen und menschlichen Heimat: Das gute Betriebsklima, die engagierte Jugendarbeit und das starke Teamgefüge sorgten dafür, dass sich die Familie Giefing dem Verein eng verbunden fühlte – und schließlich der Schritt zum dauerhaften Vereinswechsel von der Schwimmunion Mödling vollzogen wurde.
Der internationale Erfolg zeigt, wie entscheidend ein unterstützendes Umfeld für junge Athlet:innen ist – und was entstehen kann, wenn Leidenschaft auf Förderung und Zusammenhalt trifft.